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Centner solcher Gußwaaren, wovon die leichtesten yi0 Loth, die schwer-
sten 40 Centner wiegen.
An der Berliner Universität wirken über 100 Lehrer und jähr-
lich wohnen über 2000 Studenten den Vorlesungen bei. Die Bib-
liothek der Universität zählt mehr denn 600,000 Bände; und wer da
etwas Tüchtiges lernen will, dem fehlt es hier nicht an Gelegenheit.
23. Frankfurt an der Oder.
Leopold von Braunschweig.
Frankfurt an der Oder ist nächst Berlin und Potsdam in Hin-
sicht der Bevölkerung die größte Stadt Brandenburgs. Sie liegt in
einer angenehmen Gegend, worin Anhöhen, Wiesen, Getreidefelder, Wein-
berge und Obstgärten abwechseln und die Stadt umgeben. Auf der
Ostseite strömt die Oder vorbei, über welche hier eine 250™ lange,
hölzerne Brücke führt und die auf der rechten Oderseite gelegene Damm-
vorstadt mit der übrigen Stadt verbindet. Merkwürdig ist das dem
Herzog Leopold von Braunschweig errichtete Denkmal, an der
Stelle, wo er am 27. April 1785 in den Fluthen umkam, indem er
bet einer großen Oder-Überschwemmung einigen vom Wasser, eingeschlos-
senen Vorstädtern Hülfe zu bringen versuchte. Bei dieser Überschwem-
mung eilte er nämlich an das Ufer, bot anfangs den dastehenden Leuten
ansehnliche Belohnungen, wenn sie die Unglücklichen retten wollten. Um-
sonst, die Gefahr war zu groß; niemand wollte sein Leben wagen. „Nun,
so will ich hingehen!" rief er und sprang in einen Kahn, ohne sich durch
alles Bitten der Leute abhalten zu lassen. Anfangs ging es glücklich,
und schon glaubte man, die kühne That werde gelingen; unglücklicher
Weise aber blieb der Kahn an einem Weidenbaume hangen und schlug
um, und der menschenfreundliche Herzog ertrank in der tobenden Fluth.
Die Stadt Frankfurt errichtete ihm daher das erwähnte Denkmal; ein
schöneres Denkmal aber ist die zu seinem Gedächtniß gestiftete Fr et-
schule für mehr als 300 Kinder, die am Jahrestage seines Todes ge-
speist und zum Theil mit Büchern und Kleidungsstücken beschenkt werden.
Wie heissen die Regierungsbezirke der Provinz Brandenburg? — Wie ist
der Boden in der Provinz beschaffen? — Wie heisst der Hauptfluss der
Provinz? — Nenne seine Nebenflüsse! — Von welchem Flusse ist die Spree
ein Nebenfluss? — Gieb von allen Flüssen an, in welcher Richtung sie
Messenl Wie heisst die Hauptstadt der Provinz? — Wie viel Einwohner
hat Berlin? — Nennt andere bemerkenswerthe Städte! — Wie viel Provinzen
und wie viel Regierungsbezirke kennt ihr nun? — Wie heissen sie? —
Zeichnet jetzt die Provinz Brandenburg auf die Tafel! —•
Beschreibet sie! —
2ä. Die Provinz Pommern.
Die Provinz Pommern ist nur schwach bevölkert, da sie auf 575
Quadratmeilen nur stark 1,431,000 Einwohner zählt. Sie wird in
die drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin und Stralsund ein-
getheilt. Das Land ist eine niedrig gelegene, meist sandige Ebene zu
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Braunschweig Leopold Leopold_von_Braunschweig Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Frankfurt Berlin Potsdam Brandenburgs Frankfurt Berlin Pommern Stettin Stralsund
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ist das Elen, zu dem Hirschgeschlecht gehörig, eben so merkwürdig
als selten. Dieses stattliche Thier hat die Größe und Stärke eines
Rindes und breitschauflige Geweihe.
Die Hauptstadt der Provinz — der Sitz des Oberpräsidenten
und eines evangelischen Consistoriums — ist Königsberg am
Pregel, mit mehr als 112,000 Einwohnern und einer Universität.
Königsberg ist eine bedeutende Handelsstadt, da hier jährlich viele
hundert Schiffe aus- und einlaufen. Die bedeutendste Handelsstadt der
Provinz aber, und zugleich eine starke Festung, ist Danzig, mit über
94,000 Einwohnern. Die Lage dieser Stadt an der Mündung der
Weichsel macht sie zu dem bedeutendsten Seehandelsplatze. Elbing,
mit einem Hafen — und Memel an der Einfahrt aus der Ostsee ins
kurische Haff, treiben ebenfalls starken Handel. Letztere ist die nörd-
lichste Stadt der Provinz. Von den übrigen Städten sind die bedeu-
tendsten: Tilsit — Gumbinnen — Marienwerder — Graudenz,
eine Festung am rechten Weichselufer — und Thorn, der Geburtsort
des Kopernikus, von welchem im Iii. Abschnitte dieses Buches weiter
die Rede ist. — Frauenburg, am frischen Haff, ist der Sitz des
Bischofs von Ermeland — Pelplin, mit großartigen, ehemalige?
Klostergebäuden, ist der Sitz des Bischofs von Culm — und Ma-
rienburg, an der Nogat, war einst der Sitz des Hochmeisters der
deutschen Ordensritter, welche 53 Jahre lang (von 1230—1283)
gegen die damals noch heidnischen Bewohner Preußens schwere
Kriege führten und sie endlich zum Christenthum bekehrten. — Das
noch vorhandene schöne Schloß der Ordensritter ist in neuerer Zeit
trefflich wieder hergestellt worden. —
27. An -er Ostseeküste.
Es wiegen die Wasserbinsen Das Heer der wilden Enten
Sich tief im dunkeln Moor; Bricht scheu aus dem Schilfe jetzt;
Die kalten Abendwinde Die Dommel sich dicht am Stamme
Rasseln im Rohr. Der gekappten Weide setzt.
Sie schaut nach den dunkeln Mummeln*),
Die auf dem Wasser sind.
Die Enten ziehn am Himmel,
Im Rohre raschelt der Wind. (Brunold.)
Wie viel Provinzen kennt ihr jetzt? — Nenne die Regierungsbezirke
der Provinz Preussen! — Nenne die drei bedeutendsten Flüsse der Provinz
Preussen und gieb an, worein jeder mündet! — Nenne die beiden Haffe der
Provinz! — Was heisst Landzunge? — Was Nehrung? — Gieb den Unter-
schied an zwischen einer Landzunge und einer Halbinsel! — Was wisst ihr
von der Bodenbeschaffenheit der Provinz Preussen? — Nennt ihre bedeutend-
sten Städte! — Nennt die Erwerbsquellen der Bewohner! — Was habt ihr
sonst noch behalten? —
Zeichnet jetzt die Provinz Preussen auf die Tafel. —
Beschreibet siel —
*) Mummel ober Mümmel — von vermummen - eine weiße oder gelbe Wasser.
(See«) Lilie, die unter dem Wasser versteckt ist, aus welchem nur die Blüthen hervorragen.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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5
welcher ein Kreis genannt wird. Wie der Gemeinderath und der
Bürgermeister für das Wohl der Gemeinde zu sorgen haben, so sind
auch in einem Kreise mehrere Personen dazu bestimmt, die Angelegen-
heiten des Kreises zu besorgen. So wie aber an der Spitze der Ge-
meindeverwaltung der Bürgermeister als höchster Beamte der Ge-
meinde steht, so steht an der Spitze der Kreisverwaltung als höchster
Beamte des Kreises: der Lündralh. Die Stadt, worin der Landrath
seine Amtsstube oder sein Verwaltungs-Büreau (spr. Büroh) hat,
heißt die Kreisstadt, und von ihr bekommt der Kreis seinen Namen*).
Wenn jedes Kind in der Schule und zu Hause thun könnte, was
es wollte, so würde es in der Schule und in der Familie oft sehr
schlimm hergehen. Darum müssen die Kinder ihren Eltern und ihren
Lehrern gehorsam sein. Aber wenn alle Leute thun könnten, was sie
wollten, dann würde es in jeder Gemeinde noch schlimmer hergehen.
Denn nicht alle Menschen denken und thun, was recht ist, sondern einige
fügen ihren Nächsten wohl oft Unrecht zu. Hiergegen müssen aber die
guten Menschen geschützt, und die, welche Böses thun, müssen bestraft
werden. Deswegen sind in jedem Kreise Personen dazu angestellt, welche
die vorkommenden Streitigkeiten in Güte auszugleichen oder durch
Urtheilsspruch nach den bestehenden Gesetzen zu beenden haben.
Diese Personen heißen Richter. Ein oder mehrere Richter, Gericht-
schreiber und noch andere Beamte bilden ein Gericht. Die Gerichte
befinden sich gewöhnlich in den bedeutendsten Städten des Kreises und
heißen Friedens- oder Kreisgerichte. Diejenigen Gemeinden, welche
zu demselben Gerichte gehören, bilden einen Gerichtsbezirk. — Wie in
der Gemeinde der Polizeidiener, so wachen in den Kreisen die Gens-
darmes (spr. Schangdarme) über die Befolgung der bestehenden Po-
lizeigesetze und zeigen die Uebertreter derselben dem Gerichte zur Be-
strafung an. Diese Strafen sind entweder Geld- oder Gefängniß-
strafen. Oft hören wir, daß Diebe, Betrüger und andere böse Menschen
in das Gefängniß gesetzt worden sind. Wer aber immer thut, was
recht ist, der braucht sich nicht zu fürchten, vor Gericht gebracht und —
gar in das Gefängniß gesetzt zu werden.
In welchem Kreise liegt unsere Gemeinde? — Wie heisst die Kreisstadt?
— Wie viele Gemeinden gehören zu unserm Kreise ? — Wie liegt die Kreis-
stadt von unserm Wohnorte? — Welche Gemeinden des Kreises liegen von
uns östlich? — Welche südlich? — Westlich? — Nördlich? — Südöstlich?
— Südwestlich? — Nordwestlich? — Nordöstlich? — Giebt es Flüsse in
unserm Kreise? — Wie heissen sie? — Nach welcher Himmelsgegend Messen
sie? — Wohin befindet sich also ihre Quelle? — Ihre Mündung? — Giebt
es Gebirge im Kreise? — Wie heissen sie? —
Zeichnet jetzt den Kreis ans die Schiefertafeln! —
Sie Gemeinden des heimathlichen Kreises, die Entfernung der Orte, ihre Lage vom
Wohnorte, die Landstraßen — und wo es deren giebt — die Flüsse und Gebirge des Kreises, so
wie die Grenzen desselben werden an der Schultafel veranschaulicht. Auch werden die Kinder
mit den wichtigsten Erwerbsquellen und andern Merkwürdigkeiten der übrigen Gemeinden des
Kreises, so wie mit dem Namen, der Größe und Einwohnerzahl des Kreises bekannt gemacht.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
265
und Frauen schnitten Verlandstücke vorschriftsmäßig zurecht, oder sie
strickten und nähten für die Soldaten. In den großen Niederlagen, die
kaum ausreichten, die zahlreichen Liebesgaben zu bergen, waren vom
Morgen bis zum Abend treue Frauenhände thätig, die geschenkten
Wäschegegenstände zu zählen und zu ordnen; andere arbeiteten an Näh-
maschinen, um die erforderlichen Hemden, Binden, Jacken u. s. w.
anzufertigen; noch andere nahmen die für die Soldaten eingehenden
Postsendungen entgegen, um sie zu ordnen, zu packen und auszuliefern.
Mit den Frauen wetteiferten in zahllosen Vereinen die Männer und
Jünglinge, sich dem friedlichen Dienste des Vaterlandes zu widmen.
Und während die Reichen große Summen hergaben, fehlte es keineswegs
an Armen, die in rührender Weise auch ihr Scherflein beisteuern wollten.
Selbst in Amerika und andern fernern Landern sammelten die dort
wohnenden Deutschen und sandten reiche Liebesgaben nach ihrem be-
drohten Vaterlande.
So stand in den ersten Tagen des August das ganze deutsche Volk
in seinem Kriegs- und Friedensheere gerüstet da, fest entschlossen,
das Vaterland gegen einen übermüthigen und ungerechten Angriff mit
Gut und Blut zu vertheidigen und die Noth des Krieges nach Mög-
lichkeit zu lindern.
37. Die ersten Siege bei Weißenbttrg, Wörth und
Saarbrücken - Spicheren.
(4. u. 6. August 1870.)
In wenigen Tagen waren die deutschen Heere marschbereit und
zogen auf Landstraßen und Eisenbahnen, Regiment auf Regiment, nach
dem Rhein und über'n Rhein. Habt Ihr sie gesehen, diese Infanterie,
Kavallerie und Artillerie mit ihren Kanonen? und gehört, mit
welcher Begeisterung sie sangen:
»Lieb Vaterland, magst ruhig sein;
Fest steht und treu die Wacht am Rheinl"?
Drei Armeen wurden zusammengezogen: die erste, der rechte
Flügel, 130,000 Mann stark, unter dem Oberbefehl des General
von Steinmeh, bei Trier bis Saarbrücken, — die zweite, das
Centrum, mit den Truppen des Königreichs Sachsen 140,000
Mann, unter Prinz Friedrich Karl, in der bayerischen Pfalz, — die
dritte, der linke Flügel, mit den süddeutschen Truppen 150,000
Mann, unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, an der Nordgrenze
des Elsaß.
Den Oberbefehl über das gefammte deutsche Heer führte König
Wilhelm als Bundesfeldherr. Nachdem derselbe in dem Ver-
trauen, daß an Gottes Segen alles gelegen ist, auf den 27. Juli einen
allgemeinen Bettag angeordnet hatte, begab er sich am 31. Juli nach
Mainz und erließ von hier aus am 2. August nachstehende Prokla-
mation'^) an die Armee:
Proklamation — Ausruf, Bekanntmachung.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: August August Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm August
40
Der Meister hört sie klingen,
So voll, so hell, so rein;
Die Augen gehn ihm über,
Es muß vor Freude sein.
Und seine Blicke leuchten,
Als wären sie verklärt;
Er hatte in dem Klange
Wohl mehr als Klang gehört!
Hat auch geneigt den Nacken
Zum Streich voll Zuversicht:
Und was der Tod versprochen,
Das bricht das Leben nicht.
Das ist der Glocken Krone,
Die er gegossen hat,
Die Magdalenenglocke
Zu Breslau in der Stadt.
Die ward zur Sünderglocke
Seit jenem Tag geweiht;
Weiß nicht, ob's anders worden
In dieser neuen Zeit.
________ (W. Müller.)
Wie viel Provinzen haben wir jetzt kennen gelernt? — Wie viel Re-
gierungsbezirke? — Wie heisst das bedeutendste Gebirge in der Provinz
Schlesien? — Welche Mineralien liefern die schlesischen Gebirge’ — Wie
heisst der Hauptfluss der Provinz? — Welche Nebenflüsse desselben habt ihr
euch gemerkt? — Wie fliesst die Oder? — Was habt ihr von der Boden-
beschaffenheit Schlesiens sonst noch behalten? — Was von den Städten
Schlesiens? — Was vom Handel? —
Zeichnet jetzt die Provinz auf! —
Beschreibet siel —
33. Das Königreich Preußen*).
(1)
1. Die elf Provinzen, welche wir bis jetzt kennen gelernt Ha-
den, bilden zusammen wieder ein größeres Ganze, emen Staat: das
Königreich Preußen. Der preußische Staat ist also ein Verein
von sehr vielen Menschen, welche einen schon sehr großen Flächen-
raum auf der Erde bewohnen; denn die Größe dieses Staates beträgt
6395 Quadratmeilen mit mehr als 24 i/2 Millionen Menschen. Außer
diesen elf Provinzen gehören zum preußischen Staate aber auch noch ge-
trennt von demselben liegende kleinere Theile, die ihr später kennen lernen
sollt. Nicht immer hat der preußische Staat in der jetzigen Größe be-
standen, sondern aus kleinem Anfange ist er allmählich entstanden. Das
Stammland dieses ausgedehnten Staates ist die Mark Branden-
burg — die jetzige Provinz Brandenburg — zwischen der Elbe
und der Oder. Von da aus sind östlich und westlich die übrigen Pro-
vinzen dazu gewonnen worden, und die am weitesten nach Osten und
Norden gelegene Provinz Preußen hat dem Staate seinen Namen
gegeben. Die längste Ausdehnung hat der Staat von Südwesten nach
Nordosten; denn die Entfernung von Trier in der Rheinprovinz bis
Königsberg in der Provinz Preußen beträgt schon 168 Meilen; seine
größte Breite, die aber kaum die Hälfte der Länge ausmacht, hat er
in Westen, von der Südspitze der Rheinprovinz bis zur Nordspitze der
Provinz Schleswig-Holstein.
2. Die Oberfläche des Bodens im Staate ist sehr verschieden.
In der Rheinprovinz und in der Provinz Hessen-Nassau erheben
*) Ehe die Beschreibung des preußischen Staates, sowie die eines jeden der übrigen
Staaten Deutschlands gelesen wird, müssen die Schüler auf der Wandkarte Deutsch-
lands eine klare Anschauung des Raumes — ein inneres Bild des re. Staates (der Grenze,
Gestalt, Bodenerhebungen, Flüsse und Ströme, Eisenbahnen u. dgl.) bereits gewonnen haben.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
2
bezahlen. Der Kommunal-Empfänger ist dazu bestimmt, die Ge-
meindesteuer zu empfangen und die Gemeindekasse zu verwalten. Der
Bürgermeister, der Gemeinde-Empfänger, der Polizeidiener
u. s. w. haben ein Amt in der Gemeinde; sie sind Gemeinde-Beamte.
Jeder brave Einwohner der Gemeinde befolgt pünktlich die Anordnungen
der Gemeinde-Obrigkeit. Er bezahlt gerne die ihn treffende Gemeinde-
steuer und ist überall bereit, für das Gemeinwohl nach seinen Kräften
mitzuwirken; denn jeder gute Mensch freut sich darüber, wenn es allen
Gemeindegliedern wohlergeht. — In unserer Gemeinde wohnen_____
Menschen. —
Hat eine bürgerliche Gemeinde eine Kirche, so bildet sie auch
eine kirchliche Gemeinde oder eine Pfarre. Es giebt aber auch
bürgerliche Gemeinden, welche aus mehreren Pfarren bestehen. Die
Kirchengemeinden sind entweder katholische oder evangelische Ge-
meinden; an einigen Orten giebt es aber auch israelitische oder
jüdische Gemeinden, deren Kirchen Synagogen heißen. Jeder
Kirchengemeinde ist ein Pfarrer vorgesetzt. Der Pfarrer ist die
geistliche Obrigkeit in seiner Gemeinde. Er unterrichtet die Kinder
m der Religion, verkündigt Gottes Wort, hält den Gottesdienst,
spendet die Heilsmittel der Kirche, tröstet die Kranken und be-
gleitet die Todten zu ihrer Ruhestätte. — Jede Gemeinde hat gewöhn-
lich auch ihre eigene Schule mit' einem oder mehreren Lehrern. In
der Schule werden die Geisteskräfte der Kinder geweckt und ge-
übt. Durch Unterricht und Erziehung sollen sie hier zu guten
Menschen herangebildet werden. Kinder, welche ihre Jugendzeit gut
anwenden, durch regelmäßigen Schulbesuch, Fleiß und gutes
Betragen ihren Eltern und Lehrern Freude machen, werden der-
einst nichliche Mitgliederder bürgerlichen und kirchlichen Gemeinde.
Die Jugend ist die Zeit der Saat,
Das Alter erntet Früchte,
Wer jung nicht, was er sollte, that,
Deß' Hoffnung wird zunichte. —
Den Fleiß belohnt die Ewigkeit;
Doch die verlor'ne Jugendzeit
Kann Gott nicht wiedergeben.
Wie heisst unser Wohnort? — In welcher bürgerlichen Gemeinde leben
wir? — In welcher kirchlichen Gemeinde? — Wer ist die Obrigkeit in der
bürgerlichen Gemeinde? — In der kirchlichen? — Welche Pflichten haben
wir gegen die Gemeinde-Obrigkeit? — Welche gegen die geistliche
Obrigkeit? — Was wisst ihr von der Entstehung unseres Wohnortes?
— Nennt die bedeutendsten Gebäude unseres Wohnortes! — Gebt an, nach
welcher Himmelsrichtung sie von unserer Schule liegen! — Wie führt die
Strasse an unserer Schule vorbei? — Von — nach! — Gebt die Richtung
der übrigen Strassen unseres Wohnortes an!
Zeichnet jetzt unsere Schule und die Haup tgebäude unseres Wohn-
ortes mit ! 1. die Strassen aber mit Linien auf eure Schiefertafeln! —
Schreibet auf, wie diese Gebäude von unserer Schule liegen und nach
weichen Bichtungen die Strassen führen t —
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
2. Die Nachbaraemeinden — die Wege und
Landstraßen.*)
Wenn wir von unserem Wohnorte hinausgehen, so kommen wir in
jeder Himmelsrichtung endlich an eine Linie, wo unsere Gemeinde auf-
hört, und eine andere Gemeinde anfängt. Diese Linie auf der Erde,
wo zwei Gemeinden an einander stoßen, bildet die Grenze zwischen
denselben. Denn so wie ein Garten an den andern oder ein Stück
Ackerland an das andere grenzt, so grenzt auch eine Gemeinde an die
andere. Wenn wir ein paar Stunden weit von hier gehen, so können
wir schon einige Nachbarorte oder Nachbargemeinden erreichen.
In welchem Nachbarorte seid ihr schon gewesen? — Die Nachbarorte
liegen nicht alle in derselben Richtung von unserm Wohnorte, sondern nach
dem einen geht man hier hinaus, und nach dem andern dort hinaus. —
Von einem Orte zum andern führen Wege. Sie sind entweder
Fußwege oder Fahrwege. Die breiten Fahrwege, welche schön ge-
ebnet, fest und an beiden Seiten mit einem Graben versehen sind, heißen
Landstraßen oder Chausseen (spr. Schossten). Einige Orte liegen
nahe zusammen, andere weit von einander entfernt. Die Entfernung
eines Ortes von dem andern wird nach der Zeit berechnet, die ein
mäßig schreitender Mensch gebraucht, um den Weg von dem einen Orte
nach dem andern zurückzulegen. Diese Entfernung wird in Minuten
und Stunden, gewöhnlich aber in Minuten und Meilen ausgedrückt.
Eine solche Meile hat 100 Minuten und wird eine Postmeile genannt.
An einer Seite der Landstraßen sieht man steinerne, mit Zahlen beschrie-
bene Pfähle, welche 1 Minute weit von einander entfernt stehen und
daher Minutenpfähle heißen. Wer's versteht, kann nach den darauf
stehenden Zahlen berechnen, wie viele Minuten oder Meilen die Ent-
fernung eines Ortes von dem andern beträgt. Da, wo zwei oder meh-
rere Wege auseinandergehen, steht gewöhnlich ein Handzeiger oder
Wegweiser, worauf man lesen kann, wohin jeder Weg führt, und wie
weit man noch von dem nächsten Orte entfernt ist.
Auf den Landstraßen sieht man viele Fußgänger, Karren und Wagen.
Hier rasselt ein Postwagen an uns vorüber, mit 2, 3 oder 4 Pferden
bespannt und einem Postillon (spr. Postilljong) auf dem Bocke. Dort
kommt ein großer Güterwagen mit breiten Rädern; er ist mit einem
weißen Leintuche überzogen. Vier und oft noch mehr Pferde können ihn
nur langsam von der Stelle ziehen, so schwer ist er mit Waaren be-
laden. Das Dröhnen eines solchen Wagens, das Geklingel der Schel-
len an den Pferden und das Klatschen der Fuhrleute mit ihren Peitschen
kann man oft schon in der Ferne hören. Besonders lebhaft ist es aber
auf den Landstraßen, wenn in einem benachbarten Orte Wochen- oder
Jahrmarkt gehalten wird. Da sieht man Fußgänger, die einen Trag-
korb auf dem Rücken haben oder einen Schiebkarren vor sich herdrücken,
*0 Ehe Nr. 2 gelesen wird, müssen die Lage der Nachdargemeinden vom Wohnorte aus, und
deren Lage zu einander durch Punkte, so wie die Grenzen der Gemeinde und die vom Wohnorte
nach den Nachbarorten rührenden Hauptwege durch Linien auf der Schultafel veranichav-
licht werden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
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um ihre Waaren zum Markte zu schaffen. Andere haben Hunde vor
einen kleinen Wagen gespannt. Weiber tragen Körbe auf ihren Köpfen,
in welchen sie Butter, Eier, Kirschen und andere Sachen zur Stadt
bringen; Viehhändler treiben Kühe, Schweine u. s. w. langsam weiter.
Es ist sehr gut, daß man auf guten Wegen von einem Orte zum
andern kommen kann. Denn in der einen Gemeinde gewinnen die
Bewohner durch Acker- oder Bergbau oft nur Naturprodukte, wäh-
rend in andern Gemeinden meistens nur Kunstprodukte aller Art ver-
fertigt werden. Nun können die Bewohner der verschiedenen Gemeinden
ihre überflüssigen Produkte jeder Art leicht nach denjenigen Orten
hinschaffen, wo die Bewohner diese Produkte sich nicht selbst ziehen oder
verfertigen können. Hier werden sie verkauft, und so wird mit den
Natur- und Kunstprodukten Handel getrieben. Für Geld können die
Menschen sich nun alle Lebensbedürfnisse: ihre Speisen und Ge-
tränke, die Stoffe zu ihrer Kleidung und die Materialien zum Bau
ihrer Häuser, ihre Brenn-Materialien u. s. w. auch aus weiter
Ferne verschaffen. Diejenigen Arbeiten, wodurch die Menschen sich das
nöthige Geld erwerben, um sich dafür ihre Bedürfnisse zu kaufen, nennt
man die Erwerbsquellen der Menschen.
Nennt einen Ort, der von unserm Wohnorte nach Süden liegt. — Wer
kann einen Ort nennen, der von nns westlich liegt? — Nördlich! — Öst-
lich! — U. s. w. — An welche Gemeinde grenzt unsere Gemeinde in Osten?
—- In Süden? — In Westen? — In Norden? — U. s. w. — Nach welcher
Himmelsrichtung gehe ich von unserm Wohnorte nach N.? — Nach N.? —
U. s. w. — Welche Produkte werden in unserer Gemeinde so reichlich gewon-
nen, dass sie nach andern Orten hin verkauft werden? — Welche von diesen
Produkten sind Naturprodukte? — Welche Kunstprodukte? — Wie heissen
die Arbeiten, wodurch diese Produkte gewonnen werden? — Wie heissen als»
die vorzüglichsten Erwerbsquellen unserer Gemeinde?
Zeichnet jetzt unsern Wohnort und die Nachbar orte desselben mit
Punkten und die dahin führenden Wege und Landstrassen mit Linien
auf die Schiefertafeln! — Wir wollen aber unsere Zeichnung so einrichten,
dass Orte, nach welchen hin wir eine Stunde gehen ynüssen, immer nur so weit
von einander gezeichnet werden, wie die Länge des ersten Gliedes an eurem
Zeigefinger beträgt (2 Centimeter). Diese Länge soll aber immer eine Stunde
Weges bedeuten („verjüngter Maassstab“). —
Schreibet auf\ wie die Nachbarorte von unserm Wohnorte liegen, und nach
welcher Himmelsgegend die Wege dahin führen! —
3 Die Kreise
Wenn wir auf der Landstraße immer weiter gehen, so kommen wir
durch viele Dörfer und Städte; denn hinter unseren Nachbargemeinden
fangen wieder andere Gemeinden an, und wo diese aufhören, wieder
andere und so weiter fort. Von jedem Dorfe und von jeder Stadt
gehen wieder Wege oder Landstraßen nach anderen Orten, und da ist
immer noch kein Ende. Außer unserer Gemeinde und außer unseren
Nachbargemeinden giebt es also noch sehr viele andere Gemeinden. Meh-
rere Gemeinden aber bilden zusammen wieder einen größern Verein,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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— 184 —
Wie die Hauptflssse? — Gieb an, in welcher Richtung sie Liessen und
worein sie münden! —
Was weisst du von dem Thierreich in Deutschland? — Von dem Pflanzen-
reich? — Von dem Mineralreich? — Was weisst du von dem Kunstfleiss, der
Industrie der Deutschen? — Was von dem Handel? — Nenne diejenigen
Städte, welche bedeutenden Landhandel treiben! — Nenne die Haupteisen-
bahnen Deutschlands, welche diese Städte mit einander verbinden! — Wie
heissen die berühmtesten Seehandelsstätue > —
Aus wie viel Staaten besteht Deutschland? — Gieb ihre Lage nach den
Bestimmungen: Süd- und Norddeutschland an! — Welche von diesen
Staaten gehören zum „Deutschen Kaiserreiche“? — Welche nicht? —
Wie heisst dein engeres Vaterland? — „Was ist des Deutschenvaterland?“ —
Was weisst du von dem deutschen Volke? — Welche Sprache redet es? —
Wie nennen wir diese Sprache sonst noch? — Warum? — Jeder soll jetzt
ein deutsches Sprüchwort angeben! —
Zeichnet jetzt Deutschland auf eure Schiefertafel! —
Beschreibet es nach der Reihenfolge vorstehender Fragen! —
Iv. Geschichten aus der Geschichte -er Deutschen.
1. Die alten Deutschen.
Unser Vaterland hatte vor Jahrtausenden em anderes Aussehen
als heute. Wo wir jetzt volkreiche Städte und Dörfer, fruchtbare
Felder und Fluren, von belebten Landstraßen durchschnitten, erblicken,
war stüher ein rauhes, unwirthbares Land, welches ungeheure Wälder,
durch deren Dickicht die Strahlen der Sonne nicht zu dringen vermoch-
ten, von einem Ende bis zum andern durchzögen. Die Flüsse schweif-
ten wild über ihre Ufer hinweg und bildeten Sümpfe und Moräste,
welche das Land feucht und kalt machten. Der wenig und schlecht be-
baute Boden brachte fast nur Gerste und Hafer hervor; Rettige und
Spargel wuchsen wild, und die Wälder versahen ihre Bewohner mit
allerhand Beeren und herben Baumfrüchten. Die Weideplätze aber,
welche inmitten düsterer Wälder lichtvoll hervortraten und in üppiger
Fülle prangten, waren grasreich und schön und gaben den kleinen, aber
kräftigen Pferden und Rindern ein nahrhaftes Futter. Wild, wie es
sich noch jetzt bei uns findet, und außerdem Auerochsen, Elenthiere,
Rennthiere, Wölfe, Bären und allerhand Raubvögel bewohnten
in großer Menge die ungeheuren Wälder. Dieses Land wurde von
unsern Vorfahren, den Deutschen, welche die Römer Germanen
(d. h. Speermänner) nannten, bewohnt.
Die alten Deutschen waren ein kräftiger Menschenschlag von
hoher Gestalt, blauen Augen, blonden, etwas röthlichen Haaren und
starken, rüstigen Gliedern. Ihre Kleidung war entweder anliegend,
oder sie bestand in einem mantelartigen Überwurf ohne Ärmel von grober
Leinwand oder Thierfellen; die Haare trugen sie meistentheils, besonders
wenn sie in den Kampf gingen, auf dem Scheitel zusammengebunden;
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Deutschland Norddeutschland Deutschenvaterland Deutschland